Tag 20: Odessa

Tag 2 in Odessa und Tag 2 am Strand. Diesmal haben wir uns für den Arcadia Beach entschieden. Bis zum Arcadia Beach waren es knapp 8 km, weswegen wir uns eine Marschrutka nahmen. Marschrutkas sind Minibusse, die überall in Osteuropa weit verbreitet sind. Marschrutka ist übrigens ein Lehnwort aus dem Deutschen. Marschrut kommt vom deutschen Wort Marschroute und die Endung –ka deutet auf einen Diminutiv, also eine Verniedlichung hin.

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Eine typische Marschrutka.
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Kasse einer Marschrutka.

Wir ließen uns von Google Maps die Haltestellen anzeigen, fanden aber keine. Anscheinend gibt es Haltepunkte an der Straße, die zwar jeder der Marschrutka fahren will irgendwie kennt, aber die nicht durch Schilder oder ähnliches gekennzeichnet sind. Am Besten man schaut wo der Bus fährt und stellt sich dann dort an die Straße, wo die meisten Menschen stehen und auf den Bus zu warten scheinen. Die Marschrutka fährt alle 6 Minuten und kostet 5 Hwrywnia, das sind ca. 16 Cent. Erst wussten wir gar nicht wie man bezahlt und wo man ein Ticket kauft. Im Bus fiel uns dann auf, dass alle beim Aussteigen das Geld möglichst passend auf den mittleren Sitz zwischen Fahrer und Beifahrer legten und der Fahrer sortierte das immer zwischendurch wenn die Ampel rot war in seine Kasse ein, die aus einem Holzkasten bestand. Das Problem, was wir nun hatten: Wir mussten einmal umsteigen, wir wussten die Haltestelle und die Nummer der zweiten Marschrutka, aber woher sollten wir wissen wo wir umsteigen müssen, wenn es keine Haltestellen gab? Wir haben erst während des Fahrens Google Maps nebenher laufen gehabt und konnten so immer sehen wo wir gerade waren. Aber das zog extrem viel Akku. Irgendwann haben wir gesehen, wie uns die 198, der Bus in den wir umsteigen mussten, überholte und wir wussten, dass der Bus schon früher neben unserer Marschrutka her fährt. Also sind wir einfach am Hauptbahnhof ausgestiegen und dort in die nächste. Dort hatten wir Glück, wir mussten einfach nur bis zur Endstation fahren.

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Promenade Arcadia Beach.

Arcadia Beach war eine Mischung aus Freizeitpark, Aquapark, Flaniermeile für Touristen und Beachclubs. Die Promenade zum Strand war nagelneu und es wurde gebaut ohne Ende. Wahrscheinlich schießen die Touristenzahlen in Odessa seit dem Verlust der Krim in die Höhe.

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Eines der neuen Hotelkomplexe. Nicht mein Ding, aber der Tourismus scheint zu boomen.
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Arcadia Beach, ein Beachclub reiht sich an den anderen.

Wir haben uns für gestern einfach mal zwei Liegen im Ibiza-Beachclub gegönnt, die mit 5 € pro Liege pro Tag für uns noch relativ erschwinglich waren. Der Clou dabei: Sobald man mindestens eine Liege gemietet hatte, durfte man zusätzlich alle Pools im Beachclub mitbenutzen. Bei dem teilweise stinkenden Meerwasser war das zwischendurch eine gern genutzte Alternative. Eigentlich wären wir beide lieber an einen weniger vollen Strand gefahren mit viel Sandstrand und ohne laute Discomusik, aber wenn man sich nicht auskennt ist sowas immer schwierig. So haben wir wenigstens die Zeit genutzt und waren ausreichend im Wasser.

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Kirchengebäude in Odessa.
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Odessa Hauptbahnhof.

Abends gings dann mit der Marschrutka zurück zum Hauptbahnhof und von dort den Rest zu Fuß. Wir haben heute mal wieder gemerkt, wie klein die Welt doch ist. Durch Zufall haben wir erfahren, dass ein Kommilitone von mir heute auch in Odessa ist und aus Chisinau kommt, da wo wir mittlerweile sind. Wir haben den Zufall natürlich gleich genutzt und uns gestern abend in der Innenstadt auf was zu trinken getroffen und uns über unsere Reiseerfahrungen ausgetauscht. Sie konnten uns Tipps für Moldau geben und wir ihnen zu Odessa.

Odessa ist sehr grün und besticht durch viele Alleen und grüne Innenhöfe.

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Der Innenhof von unserem Appartment.
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Typischer Straßenzug in Odessa.

Heute sind wir weiter gefahren nach Chișinău, der Hauptstadt der Republik Moldau und morgen geht es einmal quer durch das Land, das weniger als halb so groß ist wie Bayern. Über Iwano-Frankiwsk geht es dann zurück nach Krakau. Mehr zu Moldau gibt es morgen. Bis dahin liebe Grüße aus dem Innenhof unseres Hostels in Chișinău, bei immer noch ca. 25°C Außentemperatur.

La revedere!

Quellen:

  • Fotos: Copyright by Dennis Rabeneick. Veröffentlichung oder Vervielfältigung nicht ohne Erlaubnis gestattet.

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